Barrierefreie Ausstellungen
Die Potenziale von Inklusion und Barrierefreiheit in Ausstellungen wurden in den letzten Jahren immer mehr erkannt und die Angebote immer weiter ausgebaut. Hierbei geht es sowohl um Ausstellungen in großen Museen als auch um kleinere Präsentationen, zum Beispiel in Rathäusern, Kirchen oder auf dem Dorfplatz. Durch Angebote für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen wie Führungen in Leichter Sprache oder Tastmodelle für Menschen mit Sehbeeinträchtigung wird möglichst vielen Menschen kulturelle Teilhabe ermöglicht.
Auch die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Bundeskunsthalle Bonn) befindet sich auf dem Weg zu einem inklusiven Museum. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeskunsthalle setzen sich sehr für die Themen Inklusion und Barrierefreiheit ein. Das Engagement bezieht sich auf den Ausstellungsbereich an sich, das begleitende Bildungs- und Vermittlungsprogramm sowie auf die gesamte Museumsstruktur in all ihren Facetten. Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite der Bundeskunsthalle im Bereich Vermittlung//Inklusion.
Im Förderprojekt „Pilot Inklusion“ (2015-2017) hat die Bundeskunsthalle zusammen mit Partnermuseen und Expertinnen und Experten aus Behindertenverbänden Module für ein inklusives und barrierefreies Präsentations- und Vermittlungskonzept für Ausstellungen entwickelt, von denen auch andere Museen profitieren können. Die Ergebnisse des Pilotprojektes wurden in der Broschüre "Pilot Inklusion - Module und Prozesse für Inklusion in Museen" zusammengefasst.
Das Förderprojekt „Verbund und Inklusion“ baut auf den Ergebnissen des Projekts „Pilot und Inklusion“ auf und wurde von 2018 bis 2023 durchgeführt. Die beteiligten Museen entwickelten hier konkrete Handlungsansätze zur Umsetzung von Inklusion und Barrierefreiheit in den Ausstellungen sowie auch im Rahmen der gesamten Organisations- und Institutionsentwicklung. Diese wurden in der Bundeskunsthalle Bonn, dem Deutschen Historischen Museum Berlin, der Stiftung Deutsches Hygiene Museum Dresden, der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn, der Klassik Stiftung Weimar, dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg sowie der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf erprobt und beschrieben. Das Projekt wurde beratend vom Bundesverband Museumspädagogik e.V. sowie dem Netzwerk Kultur und Inklusion begleitet.
Die Projektergebnisse wurden in der Broschüre "Inklusion im Museum. Ein Ideenboard zu Changeprozessen" veröffentlicht und können auf andere Museen und Kultureinrichtungen übertragen werden.
Weitere Praxishilfen zu barrierefreien Ausstellungen
Deutscher Museumsbund
Der Deutsche Museumsbund hat den Leitfaden „Das inklusive Museum – Ein Leitfaden zu Barrierefreiheit und Inklusion“ herausgegeben.
Checklisten Barrierefreies Ausstellen
Der Berliner Museumsverband e.V. hat mit seiner Fachgruppe Inklusion eine Checkliste zur Konzeption und Gestaltung von barrierefreien Ausstellungen veröffentlicht. Neben einem Einführungsteil werden Überprüfungslisten aus vier unterschiedlichen Perspektiven angeboten: Bewegen, Sehen, Hören und Verstehen.
Fachgespräch über Inklusion und Barrierefreiheit im Museum
„Was ist zu tun, um mehr Barrierefreiheit, mehr Inklusion im Museum zu fördern? Worauf muss man bei der Digitalisierung im Museum achten?“ – Diesen und weiteren Fragen widmete sich Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, im Gespräch mit Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Das Gespräch wurde in der Zeitschrift "Politik und Kultur" Nr. 11/22 veröffentlicht.
TOUCHDOWN - Eine Ausstellung mit und über Menschen mit Down-Syndrom
In Zusammenarbeit mit Touchdown 21, einem Forschungsinstitut, in dem Menschen mit und ohne Down-Syndrom zusammenarbeiten, fand von Oktober 2016 bis März 2017 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn, die Ausstellung „TOUCHDOWN“ statt. Zum ersten Mal wurde hier die Geschichte des Down-Syndroms erzählt. Touchdown 21 wird gefördert von zahlreichen Projektpartnern, unter anderem von der Bundeskunsthalle, Aktion Mensch sowie vielen weiteren.
Elemente mit allen Sinnen erleben
"Tactilestudio" ist eine Design for All-Agentur und fördert inklusive Kulturerlebnisse durch Herstellung von Elementen, die aufgrund ihrer sensorischen Vielfalt mit unterschiedlichen Sinnen – tasten, riechen, hören, schmecken, sehen – erlebt werden können. Tactilestudio ist ein kommerzielles Unternehmen, die Auftraggebenden sind vorwiegend öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Museen und Parkanlagen.
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Praxishilfen für Kulturbetriebe
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Teilhabe durch Barrierefreiheit