Expertenkreis der Bundesfachstelle traf sich zum fünften Mal im Kleisthaus
Datum 07.03.2019
Am Montag, 25. Februar 2019, fand die fünfte Sitzung des Expertenkreises der Bundesfachstelle Barrierefreiheit statt. Im Berliner Kleisthaus präsentierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstelle ihr Arbeitsprogramm für das Jahr 2019 und stellten sich den Fragen der Expertenkreis-Mitglieder.
Quelle: Foto: Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Die Expertinnen und Experten aus Verbänden und Bundesbehörden, die zum Expertenkreis gehören, ließen sich über aktuelle Entwicklungen in der Bundesfachstelle und die Jahresbilanz für 2018 informieren.
Neuer Geschäftsführer KBS
Zum ersten Mal dabei war Andreas Gülker, neues Mitglied der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (KBS) und für die Bundesfachstelle zuständig. Er begrüßte die Teilnehmenden und stellte das Sitzungsprogramm vor.
Quelle: Foto: Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Berichte aus der Bundesfachstelle
Anschließend berichtete der Leiter der Bundesfachstelle Dr. Volker Sieger über die statistischen Werte des Jahres 2018. 327 Kontaktaufnahmen hatte die Fachstelle 2018 – das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr (2017: 304). Beim Angebot der Erstberatung waren laut Sieger mit Abstand die meisten Anfragen zu den Themenbereichen Informationstechnik (29 Prozent) und Gebäude (32 Prozent). In beiden Bereichen nahm die Zahl der Anfragen im Vergleich zum Vorjahr erneut zu. Die gesamte Bilanz wird im Jahresreport 2018 der Bundesfachstelle nachzulesen sein, der voraussichtlich im April erscheint.
Quelle: Foto: Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Sieger gab auch bekannt, dass der Fachbereich Information und Kommunikation ab sofort in „Kommunikation und digitale Barrierefreiheit“ umbenannt wird. Da die digitale Barrierefreiheit ein immer stärker nachgefragtes Thema ist, lag die Umbenennung des Fachbereichs nahe.
Die Jahresbilanz zur Website präsentierte Simone Miesner, Leiterin des Fachbereichs Kommunikation und digitale Barrierefreiheit. Die Reichweite der Internetseite nahm von 2017 zu 2018 erfreulich zu: Knapp 19.000 Nutzerinnen und Nutzer besuchten die Website – das sind 39 Prozent mehr als im Vorjahr (13.600 Besucher). Auch die Zahl der Seitenaufrufe stieg: 68.463 Mal wurde die Website 2018 aufgerufen (2017: 49.390 Seitenaufrufe). Besonders die Seiten der Praxishilfen wurden stark nachgefragt, aber auch das Thema EU-Webseitenrichtlinie.
Ein Faktor für die insgesamt erhöhte Reichweite der Website war die Einführung neuer Kommunikationskanäle: des Newsletters im Januar 2018 sowie des Twitter-Kanals im Oktober 2018.
Quelle: Foto: Bundesfachstelle Barrierefreiheit
Der Internetauftritt der Bundesfachstelle wurde im Jahr 2018 um neue Inhalte erweitert, der Wissenspool/Praxishilfen ausgebaut. Auch wurde der neue Bereich „Themen“ in der Hauptnavigation geschaffen, der ausgewählte Schwerpunktthemen darstellt.
Im Bereich Bau informierte Anne Wening (Fachbereichsleiterin Bauen, Öffentlicher Raum und Mobilität) über den Stand der Arbeit an der Mustervorlage zu Paragraph 8 Absatz 3 BGG. Im Jahr 2021 müssen die Bundesbehörden über die bauliche Barrierefreiheit ihrer Gebäude berichten und Maßnahmen- und Zeitpläne zum Abbau der Barrieren erstellen. Hierfür hatte die Bundesfachstelle mit der Unterstützung von Bundesbehörden Angebote entwickelt: eine Schulung zur baulichen Barrierefreiheit in Bestandsgebäuden, ein Paket von Checklisten sowie selbst entwickelte Messinstrumente zur effektiven Erfassung vorhandener Barrieren. Die Obersten Bundesbehörden hatten im Sommer 2018 einvernehmlich beschlossen, die konzipierten Verfahrensweisen umzusetzen und die konkreten Unterstützungsangebote der Bundesfachstelle Barrierefreiheit anzunehmen. Zudem wurde entschieden, mit der Digitalisierung der Erfassungs- und Auswertungssysteme möglichst bald zu beginnen, damit die Bestandsaufnahme der Gebäude des Bundes zügig durchgeführt werden kann. Im Jahr 2019 wird die Bundesfachstelle Barrierefreiheit das Digitalisierungs- und Ausführungsverfahrens weiter fachlich begleiten.
Neu: Thema ländlicher Raum
Im Koalitionsvertrag wurde die Einrichtung einer Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse“ festgelegt. Diese soll bis Mitte 2019 konkrete Vorschläge erarbeiten, um die Daseinsvorsorge und Strukturen in den Ländern und Kommunen zu verbessern. Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit entwickelte hierfür Ideen zur Umsetzung für das Thema Barrierefreiheit. Für 2019 plant die Bundesfachstelle, ihre fachliche Expertise im Bereich der Teilhabe unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raumes auszubauen.
ISI 2019: Zwei Regionalkonferenzen und ein Inklusionspreis
Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit wird im Rahmen der InitiativeSozialraumInklusiv (ISI) 2019 zwei Regionalkonferenzen durchführen. Die erste Regionalkonferenz zum Thema „Mobilität“ findet am 1. April in Braunschweig statt, die zweite zum Thema „Wohnen“ am 23. September in Mainz. Das Programm für die erste Konferenz steht inzwischen fest.
Im Jahr 2019 wird der Preis der InitiativeSozialraumInklusiv das Thema „Inklusive Mobilität“ haben, so Dr. Petra Zadel-Sodtke, Fachbereichsleiterin Bauen, Öffentlicher Raum und Mobilität. Der Preis wird im November auf den vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veranstalteten Inklusionstagen vergeben. Die Jury wird in Kürze durch das BMAS ernannt.